Tour durch Köln
Seit Tagen schon dieses Wetter. Saukalt, flache Sonne, keine Wolken, harte Kontraste. Winter. Ich muss raus.
Nur wohin? Was tun? Erstmal Akkus laden und das neue 50er auf den Apparat geschnallt. Auf nach Köln. Muss ja auch mal sein. Irgendwie muss ich diese Knallsonne nutzen, die krassen Kontraste, die durch die tiefe Sonne entstehen, verarbeiten.
eine richtige Idee
Eine richtige Idee, was ich mit der Kamera in der Stadt anstellen soll, habe ich zunächst nicht. Also fahre ich erstmal in ein Parkhaus mitten im Zentrum von Köln – irgendwas wird mir schon einfallen.
Direkt um die Ecke vom Parkhaus findet sich dieser schiefe Stromkasten. Könnte gut aussehen in schwarzweiß. Viele horizontale und vertikale Linien, denke ich mir. Knips. Ich latsche weiter.
Irgendwann stehe ich auf der Domplatte. Da steht eine Granitsäule. Wie das wohl wirkt, wenn im Hintergrund verschwommen der Dom zu erahnen ist? Knips.
Am Rhein treffe ich auf einen Seifenblasenmacher der mit großen und kleinen Blasen die Kinder bespaßt. Das gibt natürlich Futter für einiges an Fotos. Ob die in s/w wirken? Knips.
Was ein Ding. Knips.
Ich war schon total oft hier unten, habe die Promenade aber noch nie mit dem Fotoauge wahrgenommen. Was es doch für massive Mauern hier unten gibt. Knips.
Unter der Hohenzollernbrücke schaue ich nach oben, weil gerade ein Zug drüber fährt. Das wummert ganz schön. Kann man doch auf dem Foto hören, oder?! Knips.
Und komische Rohre, die aus der Brücke kommen, finde ich auch. Knips.
Ich gehe zurück zur Promenade und schaue in Richtung Altstadt. Ehrlich, ich war schon hundertmal hier, habe das schon hundertmal gesehen. Jetzt habe ich aber die Kamera dabei. Knips.
Hallo ihr zwei. Bekommt ihr keine kalten Füße? Knips.
Mir reicht’s am Rheinufer. Ich gehe wieder zurück in die City. Die Stengel in den Blumenkästen glitzern so seltsam im Licht. Knips.
Dann passiert lange Zeit nichts. Eine gute halbe Stunde laufe ich umher und sehe nichts, bis ich in eine Sackgasse abbiege und auf einer Mauer diesen Fixerlöffel sehe. Er ist auf der Unterseite berußt und liegt da so rum. Ehrlich, ich habe da nichts angefasst. Die Szene ist 1:1 so, wie ich sie vorfand. Knips.
Dann komme ich an einem Laden vorbei der Statuen verkauft. Die drei Affen sitzen vor der Tür und empfangen potentielle Kunden. Knips.
Dieser Betonwürfel… Ich schaue ihn mir eine ganze zeitlang an. So richtig habe ich keine Idee dazu. Und trotzdem: Knips.
Ach ja, die Schildergasse. Das Weltstadthaus. Knips.
Ein Stück weiter dann ein Fußballkünstler. Knips.
langer Samstag in der City
Tja, Leute, was soll ich sagen. Insgesamt habe ich um die vier Stunden in der City verbracht und 8,80 € für’s Parkhaus bezahlt. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich mich in einen kleinen Rausch fotografieren würde. Mir hat’s jedenfalls Spaß gemacht und ich freue mich schon auf den morgigen Tag. Ich glaube ich werde mich mal in Ehrenfeld rumtreiben.
poddi
PS: Ich habe übrigens 481 Fotos gemacht, von denen 46 auf der Festplatte landeten. Nur knappe 10 Prozent? Ja. Das liegt einfach daran, dass ich von jeder Szene etliche Fotos machte und mir im Anschluss natürlich nur die raussuchte, die mich persönlich am meisten ansprachen.
Jetzt fällt mir gerade auf, dass ich über den Daumen 120 Fotos pro Stunde geschossen habe. Und das sind wiederum 2 Fotos pro Minute. Das ist schon irgendwie krank…